Pumpkin Scones

…ein bisschen Auslandssemester-Nostalgie zum Wochenendkaffee.

Es ist Wochenende und das bedeutet in der Regel, dass ich von Frank die Frage höre „Gibt’s eigentlich Kuchen zum Kaffee?“. Seitdem ich fleißig bei den Gewichtsguggern dabei bin, wurde die Frage leider öfter mit verneint als bejaht, aber dieses Wochenende hat Frank Glück gehabt. Passend zum September und dem Beginn der Kürbiszeit, packt mich jedes Jahr die Nostalgie in Bezug auf mein Auslandssemester in den USA.

2011 war ich während meines Bachelorstudiums ein Semester an der University of Alabama in Tuscaloosa eingeschrieben. An dieser Stelle ein kräftiges „Roll Tide“! Ich kann kaum glauben, dass es schon neun Jahre her ist, dass ich dort war und jetzt im September bei immer noch weit über 30 Grad draußen geschwitzt und drinnen bei klimatisierten 18 Grad in den Hörsälen gefroren habe. Wer schon mal in den USA und insbesondere in den Südstaaten war, kann dieses verrückte Gefühl bei sommerlichen Temperaturen immer ein Jäckchen dabei haben zu müssen nachvollziehen.

Eigentlich wollte ich aber gar nicht über die Temperaturen in Alabama im September sprechen, sondern über die für Deutsche eher ungewöhnliche Uni-Erfahrung eines wahrhaften Campuslebens. Auf dem Campus der University of Alabama gab es nämlich auch allerlei Geschäfte. Unter anderem im sogenannten „The Ferg“ einen Starbucks, der nur für die Studenten und Angestellten der Uni da war. Wenn man so wie ich, im Zentrum einer Stadt studiert hat, fühlen sich die Parkanlagen, altehrwürdigen Gebäude und eben auch solche Geschäfte nur für Studenten wirklich befremdlich an. Nichtsdestotrotz war es einfach der beste Ort die freien Blöcke zwischen den Vorlesungen zu verbringen.

Ab September gibt es ja mittlerweile auch hierzulande den sogenannten Pumpkin Spice Latte bei Starbucks. 2011 hörte ich davon in Tuscaloosa zum ersten Mal und auch der grundsätzliche „Pumpkin Spice Everything“-Spleen der Amerikaner war mir noch fremd. Leider hat mir der Kaffee nicht annähernd so gut geschmeckt wie man vermuten könnte, insbesondere wenn man wie ich eigentlich alles mit Kürbis lecker findet. In der Kuchenauslage fand ich jedoch zum ersten Mal in meinem Leben Scones und darunter auch den Pumpkin Scone. Über den Herbst ist er mir so sehr ans Herz gewachsen (und damals auch auf die Hüften), dass ich als er dem Weihnachtssortiment weichen musste direkt nach einem Rezept gesucht habe, um ihn selbst backen zu können. Nach einigen Fehlversuchen habe ich dann eines gefunden, dass den Original-Scones aus den USA sehr nahe kommt und auch mit dem heimischen Ofen herstellbar ist.

Die Sache mit dem Kürbispüree

Damit der Scone zum Pumpkin Scone wird, braucht es natürlich eine bestimmte Menge Kürbispüree. Diese ist auf die Rezeptmenge gesehen eher klein. In den letzten Jahren habe ich das Püree immer selbst hergestellt und dann portionsweise eingefroren. Dafür nimmt man einen Hokkaido Kürbis, wäscht ihn, entkernt ihn und viertelt ihn. Die Schnittflächen kann man mit ein bisschen Öl dünn einpinseln, damit sie nicht so austrocknen. Dann schiebt man den Kürbis bei 180 Grad Umluft für eine gute halbe Stunde in den Ofen. Er ist fertig, wenn man ihn mit einer Gabel leicht einpieksen und zerdrücken kann. Den Kürbis am besten noch heiß mit dem Pürierstab fein pürieren, abkühlen lassen und dann portionieren. Bitte denkt nicht, dass ihr es euch leichter machen könnt, indem ihr einfach ein bisschen Kürbis abkocht. Dann hat das Kürbispüree zuviel Feuchtigkeit und der Teig wird zu flüssig und klebrig. Das lässt sich nur schwer mit mehr Mehl wieder ausgleichen.

Wem das Herstellen von Kürbispüree zu viel Arbeit ist, der kann auch auf gekauftes Kürbispüree zurückgreifen. Im Supermarkt habe ich kürzlich welches bei den Gemüsekonserven in der Dose entdeckt. Da ich für die heutigen Scones noch selbstgemachtes hatte, kann ich nicht genau sagen ob die Scones damit etwas werden. Aber probiert es doch aus und lasst es mich wissen. Beim nächsten Scones backen werde ich auf jeden Fall mal das fertige Kürbispüree in Betracht ziehen.

Viel Spaß beim Nachbacken!

Pumpkin Scones

Portionsgröße

18

Stück
Zubereitungszeit

30

Minuten
WW

6 Punkte

pro Stück

Zutaten

  • Scones-Teig
  • 260g Mehl (Typ 405; plus etwas mehr für das Blech)

  • 170g Zucker

  • 1/2 TL Salz

  • 1 Päckchen Backpulver

  • 1 1/2 TL Pumpkin Spice (alternativ Lebkuchengewürz oder Zimt)

  • 85g Butter

  • 60g Kürbispüree

  • 1 Ei

  • 3 EL Milch

  • Zuckerguss
  • 60g Puderzucker

  • etwas Milch

  • etwas Pumpkin Spice (alternativ Lebkuchengewürz oder Zimt)

Zubereitung

  • Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen. Dann die Butter mit den Fingern unter das Mehl kneten bis eine krümelige Konsistenz entsteht.
  • Alle feuchten Zutaten in einer kleinen Schüssel vermischen und dann unter die trockenen Zutaten mischen. Das geht am besten mit einem Teigschaber oder Löffel. Nicht wundern, der Teig ist recht klebrig und feucht.
  • Den Ofen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier oder einer Dauerbackfolie auslegen. Das Backpapier großzügig bemehlen.
  • Den Teig auf das Blech geben und mit bemehlten Händen zu einem Rechteck formen (ca. 15x20cm, 1,5-2cm dick). Das Rechteck in 9 Rechtecke schneiden und diese auf dem Mehl vorsichtig auseinander schieben. Die 9 Rechtecke dann nochmal so halbieren, dass 18 kleine Dreiecke entstehen.
  • Die Scones im Ofen für 15min backen bis sie goldbraun sind. Das überschüssige Mehl lässt sich sehr leicht mit einem Messer von den Scones entfernen.
  • Nach dem Abkühlen, den Puderzucker mit etwas Milch zu einem dickflüssigen Zuckerguss vermischen und die Scones mit der Hälfte des Gusses besprenkeln. Dann etwas Gewürz in den Zuckerguss mischen und die Scones erneut besprenkeln. Wenn alles trocken ist, mit einer Tasse Kaffee genießen.

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